Für das Klinikum Esslingen wurde durch unser Büro ein langfristiges Zielkonzept zur Umstrukturierung und baulichen Weiterentwicklung des Klinikums erarbeitet. In mehreren Bauabschnitten sollen innerhalb der nächsten 15 Jahre Neu- und Umbaumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 270 Millionen Euro schrittweise umgesetzt werden.
Den Ausgangspunkt für die baulich-funktionale Neuordnung bildet der geplante Ersatzbau für Haus 2, der die dringlichsten Defizite im Bereich Notaufnahme, OP und Geburtshilfe behebt und den chirurgischen Bereich des Klinikums mit einem vergrößerten und gut ausgerüsteten Raumangebot versieht. Die neue Bautiefe stellt ein hohes Maß an Flexibilität her, es können OP’s, und Ambulanzen sowie Pflegestationen mit guten betrieblichen Organisationsprinzipien untergebracht werden.
Nach Abbruch der bestehenden Häuser 7 und 8 wird der Neubau in einem zweiten Bauabschnitt zu einer 3-flügeligen kammartigen Gesamtfigur ergänzt, die sich eng an den Bestand anlehnt und eine optimale Verknüpfung aller Nutzungen herstellt. Das entstehende Gebäude führt die Bereiche von Chirurgie und Medizin dicht zusammen: in den unteren Ebenen durch flächige Vernetzung der Untersuchungs- und Behandlungsbereiche, in den oberen Ebenen durch eine schmale Verbindung der Pflegestationen. Die modulare Grundstruktur der Gebäude gewährleistet eine gute abschnittsweise Realisierung. Der Rücken der Kammstruktur, der die Erschließungselemente aufnimmt, lehnt sich an die bestehende Eingangshalle mit dem Haupteingang an und sorgt für eine leichte Orientierung. Über die Halle wird auch nach wie vor die Verbindung zu den Bestandsgebäuden hergestellt.
Die Ausformung des Ensembles soll ein für die Patienten genesungsförderndes Ambiente schaffen und gleichzeitig attraktive Arbeitsplätze für das Personal bieten. Die breiten Zäsuren zwischen den Flügeln gewährleisten eine gute Belichtung und den Ausblick über das vorgelagerte Grün zur Stadtmitte. Die Gebäudeteile passen sich durch eine entsprechende Höhenstaffelung dem abfallenden Gelände an und enden mit einer moderaten Höhe im Südwesten, der exponierten Terrasse über der Stadt. Trotz der baulichen Verdichtung bleibt der heutige Patientenpark als qualitativ hochwertiger Freibereich mit großen Bäumen, Wasserflächen Sitzterrassen erhalten. Ergänzend entsteht in den Höfen, auf den begrünten Dächern und durch vorgelagerte Patiententerrassen ein vielfältiges Angebot an Freiflächen für Patienten und Personal.
Im Osten des Klinikgeländes wird längerfristig die gesamte Ver- und Entsorgung sowie die Zentrale Betriebstechnik in einem neuen Servicezentrum zusammengefasst.