Das neue Lehrgebäude „Trainings- und Studienhospital für Medizin und Biowissenschaften“ an der Ecke James-Franck-Ring und Meyerhofstraße markiert mit seiner auffälligen grünen Fassade den Auftakt einer zentralen fußläufigen Ost-West Verbindung durch das gesamte Uni-Campusgelände.
Die Einrichtung, in der Medizinstudenten die Untersuchung und Behandlung von Patienten möglichst realitätsnah üben können, umfasst ein vielfältiges Raumangebot aus Lehr- und Seminarräumen, einem Hörsaal mit 450 Sitzplätzen, Verwaltungsräumen sowie ein großzügiges Foyer mit Cafeteria und begrüntem Außenbereich.
In verschiedenen Simulationsräumen, den sogenannten „Skill-Labs“, können die angehenden Mediziner unterschiedliche Situationen mit Schauspielpatienten oder Simulationspuppen trainieren, wie z.B. der Einsatz in einer Hausarztpraxis oder einer fachärztlichen Ambulanz, in der Notaufnahme eines Krankenhauses, die Überwachung von Intensivpatienten ebenso wie die Arbeit im Operationssaal oder im Labor. An die Räume angrenzende Regie-, Beobachtungs- und Besprechungsräume erlauben es, die Studierenden anzuleiten und zu beobachten.
In den beiden obersten Geschossen ist das Medizinische Dekanat der Fakultät untergebracht. Ein begrünter, von außen nicht sichtbarer, in beiden Etagen begehbarer Innenhof sorgt hier für eine gute Belichtung der angrenzenden Räume, bietet aber auch Raum für Rückzug und Erholung.
Die Fassade gliedert sich in ein ruhiges Sockelgeschoss aus raumhohen Verglasungen und Sichtbetonflächen. Darüber ruht ein viergeschossiger Gebäudekubus der mit seiner grün-changierenden Fassade aus Faserzementplatten den Bezug zur umgebenden Natur aufnimmt. Die langen Fensterbänder erlauben eine flexible Grundrissgestaltung und gut belichtete Räume.
Für den Innenausbau wurde ein Farb- und Materialkonzept entwickelt, das eine zeitlose Gestaltung mit den Anforderungen an den Hochschul- und Klinikbetrieb zusammenführt. Die Böden im Foyer und im Hörsaal sind in dunkelgrauem, langlebigem Betonwerkstein ausgeführt, Lehrräume erhalten einen grauen Kautschukbodenbelag. Im Dekanat sorgt ein Parkettboden für eine hochwertige Erscheinung. Die Treppenhäuser sind in Sichtbeton an Wänden und Treppenläufen gehalten. Im Foyer markieren eine Mischung aus herab hängender Pendelleuchten und Akustiksegeln die Aufenthaltszonen. Der Hörsaal erhält als zentraler Raum des Gebäudes eine Holzlamellen-Bekleidung, die in dem Raum eine gestalterisch hochwertige und akustische Wirksamkeit vereint. Weitere Oberflächen sind meist in schlichtem Weiß und teilweise in Sichtbeton gehalten.